04.08.2017 - 21.08.2017
Santiago de Compostela
Pilgerseelsorge
15. August 2017 - Fest Mariä Himmelfahrt -
Danke an Maria Johannhoerster fuer die gelungenen Fotos!
Clemens mailte an Ursula:
Heute DER TAG des gesamten Aufenthaltes: Ich stehe zur hl. Messe bereit mit
vielen anderen Priestern mit Stola, wie sich gehoert.
1. mir wird von einem Unterzeremonia ein Zettel in die Hand gedrueckt mit
deutschem Text eines Teiles des 2. Hochgebets.
2. ich werde aufgefordert, ein Messgewand anzulegen u. zum Erzbischof zu gehen,
wo schon noch ein Bischof steht.
Der EB reicht mir strahlend seine Hand, und ich darf ihm in lat. Sprache zum
heutigen Geburtstag gratulieren
3. Nun beginnt eine feierliche Marienprozession mit einem Marienbild durch alle
Gaenge der Kathedrale mit dem gesamten Klerus, ich darf direkt rechts neben
dem EB schreiten u. dann im Chorraum gegenueber dem Bischof Platz nehmen.
4. voellig unvorhergesehen, an vierter Stelle eine Fuerbitte in deutscher Sprache
vortragen... .. usw. Das ist doch was! So viel auf einmal, voellig unerwartet und
unvorbereitet! Das ist doch mal schoen! Nach dem Festgottesdienst erhielt ich der
Sakristei einen besonderen bischoefl. Segen!
Eröffnung Jubiläumsjahr
heiliger Rochus
Pilgerseelsorge in Santiago de Compostela 2017
„Ankommen und erwartet werden“
von Pfarrer Clemens Siewek, Gerda Engelfried, Maria Johannhörster
Diesmal erwartete uns, das altvertraute Team, das Internationale
Pilgerzentrum in der Rua das Carretas mit seinen neuen Anforderungen.
Freudig begrüßt und aufgenommen wurden wir von zwei Vertreterinnen des
ACC („Acogida Cristiana en los caminos de Santiago“) Schwester Katherine und
Schwester Pilinchi. Umsichtig und zielstrebig sind sie bemüht, die neuen
Organisationsstrukturen durch Erfahrungsaustausch und Besprechungen
zwischen den Vertretern der Diözese Santiago und den im Haus vertretenen
Nationen und Voluntarios in konstruktive Bahnen zu führen. So war in dieser
Ferienzeit die Bewältigung der riesigen Pilgerschlange, die für die Compostela
anstand, immer wieder Thema. Wir spürten, dass man sowohl von Seiten der
Diözese als auch des ACC immer wieder offene Ohren für uns und unsere Ideen
hatte und wir als Mittragende der Pilgerarbeit geschätzt werden und dies
sowohl im Pilgerzentrum als auch in der Kathedrale. Ein Zeichen dafür war z.B.
die Überreichung von Diplomen für Voluntarios am 10. August in der
Pilgermesse, bei der auch wir bedacht wurden.
Da die Nachfrage der Austauschrunde am Mittag eher gering war, haben wir
uns entschlossen im Pilgerzentrum als Versuch ein neues Angebot zu
Begegnung und Gespräch am Nachmittag zu starten. Dies haben wir in der
Kathedrale mit angekündigt und auf den Plakaten vermerkt. Zudem haben wir
entlang der Pilgerschlangen unsere Ohren auf Deutsch gestellt und
entsprechend Interessierte auf unsere Angebote aufmerksam gemacht, was
durchaus Niederschlag fand. So kamen Besucher, die Informationen suchten
oder ein Gespräch. Einzelgespräche wurden oftmals schnell intensiv!
Nach unseren guten Erfahrungen mit diesem Nachmittagsangebot im
Pilgerhaus, sprechen wir uns für eine Weiterführung aus.
Die Nachbarschaft und das Gespräch mit den Holländern und den Franzosen
erfuhren wir als bereichernd und als einen Gewinn. Möglich wurde das, weil
nun alle, die etwas für die Pilger anbieten, am selben Ort sind.
Spiritueller Rundgang – 18.00 Uhr 132 TN Als weitere Wertschätzung haben wir die
Einladung von Padre Clemens zur Konzelebration am Tag Maria Himmelfahrt mit Erzbischof
Don Julian Barrio Barrio in der Pilgermesse erlebt. Dieser feierte am gleichen Tag zudem
seinen Geburtstag!
Nach dem Anschlag des IS in Barcelona am 17. August konnte Clemens unsere Anteilnahme
und Betroffenheit in einer Fürbitte auf Deutsch vor Gott bringen.
Das Beichtangebot wurde gut angenommen, besonders auch von Priestern. Daneben gab
es viele persönliche Gespräche im Beichtstuhl. Pilger aus aller Welt baten um Schutz und
Segen für sich selbst und ihre Devotionalien.
Zwar fiel der Pilgeraustausch gleich nach der Pilgermesse öfter aus, dafür wurden aber der
morgendliche deutschsprachige Gottesdienst als auch der Rundgang zufriedenstellend
angenommen. Die Gespräche mit den Pilgern waren zu Tisch beim Frühstück, beim
Mittagessen oder in Einzelgesprächen oft recht tiefgehend. Nach kürzeren Wegen – z. B.
nach Finisterre – dem Englischen Weg – nach Muxia – oder von Ourense – kamen die Pilger
oftmals wieder zu uns zu Begegnung und Gespräch. So hörten wir neben den
Einzelerfahrungen z.B. auch von gestrandeten, drogenabhängigen Jugendlichen in
Finisterre, die nicht mehr in ihr normales Leben zurückkämen.
Erwähnen möchten wir hier auch uns besonders aufgefallene Pilger.
Eine junge Mutter hatte allein mit ihren 1,5j. Kind (!) den Weg vom Camino del Norte
ins San Martin Mayor gefunden und machte sich dann noch einmal auf den Weg nach
Porto. Sie und ihr Kind machten einen recht ausgeglichenen Eindruck!
Ein Großvater aus der Pfalz hatte sich, nach 2015 das zweite Mal, mit seiner nun 8j.
Enkelin auf den Pilgerweg gemacht, 400km (!). Beide strahlten große Freude und
Stärke aus!
Zum Schluss sei ein besonderes Ereignis am 5. August erwähnt, das gerade auf unseren
Übergabetag fiel. Rudi Hagmann durfte in der Corticelakapelle ein Schweizer Paar trauen,
das nach 20 Jahren im Ehestand, beschlossen hatte, auf ihrer Radpilgerreise nun auch ihren
Bund mit Gott festzumachen! 60 Schweizer Gäste wohnten der Zeremonie
bei. Danach wurde stilgemäß gefeiert!
Die Stadt war so voller Menschen, dass das Tor am Plaza dos Vivos geöffnet wurde, um
einen zusätzlichen Zugang zum Apostel zu schaffen, und die Besucherströme besser lenken
zu können.
Santiago hatte hier vor Ort keinen Erfolg? Wir durften das Gegenteil erleben!!!